Dein Bitcoinpreis (-2.37089%) - Quelle: CoinGecko

Bauklötze mit dem Schriftzug Ethics

Ein Gedanke über Ethik

Wenn man sich über Investitionen und Anlagestrategien Gedanken macht, dann kommt man früher oder später an den Punkt der Ethik und was man vor sich selbst vertreten kann und wo die eigenen roten Linien sind.

Investition in Aktien ist unwillkürlich mit dem Unternehmenszweck des Aktienherausgebers verbunden und aus ethischer Sicht werden Rüstung, Big Pharma und Banken schon sehr kritisch. Wer möchte schon verinnerlichen, dass der schöne Maledivenurlaub gerade durch einen Krieg finanziert wurde. Aber selbst wenn man in Versorger investiert hat man so seine Probleme. In Deutschland gibt es nun ja keine "bösen" Atomkraftwerke mehr, aber wer ist denn Fan von Waldrodungen für Windkraftanlagen, oder wer ist der Meinung, das Ackerland mit Solarkollektoren vollgestellt werden sollte. Bei Nahrungsmitteln sind wir uns alle einig. Wer auf den Preis von Weizen oder Reis spekuliert, der ist im Grunde ein Menschenfeind, gibt es doch nur dann ordentliche Rendite, wenn der globale Süden alles an die Zwischenhändler und Spekulanten abgibt und selbst sprichwörtlich mit einer Handvoll Reis zurückbleibt. Ok. dann bleiben noch Rohstoffe, sprich die Kinderarbeit in den Koltangruben in der Demokratischen Republik Kongo, Rwanda oder Nigeria, oder Lithium  aus dem Salar de Atacama in Chile, wo den Menschen das letzte bisschen Wasser weggenommen wird, damit in Europa E-Autos fahren. Gold, Diamanten, Öl, Gas, wer weiß was nicht alles läuft immer auf extreme Ausbeutung von Natur und Mensch raus.

Die Liste ist endlos und je nach persönlicher Gewichtung ist das eine oder andere Thema schwerwiegender als das andere. Die klassischen Anlagen, selbst Betongold finanziert durch den Mieter, ist reine Ausbeutung. Die einzige Investition, die ich persönlich kenne, die mit all dem nichts zu tun hat ist Bitcoin. Ok, man muss einschränken, dass die Energie für das Netzwerk irgendwoher kommen muss, aber wenn dieser Punkt abschließend geklärt ist, gibt es kein ethischeres Konstrukt auf dieser Welt. Am Beispiel Norwegen kann man sehr schön zeigen, dass Bitcoin erdenneutral betrieben werden kann, oder wenn Miningfarmen in der Wüste von Texas stehen. Das muss nur noch mehr werden.

Aber was ist eigentlich unethisch?

Unethisches Handeln richtet sich immer in mehr oder weniger starker Form gegen Andere. Die Ethik, die übrigens nicht mit der Moral verwechselt werden darf, definiert einen Zielpunkt im gesellschaftlichen Leben, der allen eine gedeiliche Zukunft beschert. Hier einige Stichpunkte:

  • Der Ausschluss von Menschen ist nicht ethisch. Wer anderen den Zugang verweigert handelt nicht im Sinne aller, sondern betreibt das Partikularinteresse.
  • Das Bevormunden von Menschen ist nicht ethisch. Wer seine eigene Meinung über die der anderen stellt verhält sich autokratisch oder gar diktatorisch gegen andere.
  • Die Monopolbildung ist unethisch. Wer seine (Markt)macht Missbraucht schadet der Allgemeinheit.
  • Gewalt, Krieg, Unterdrückung und dergleichen ist selbstverständlich nicht ethisch und kann es auch nie werden. Es gibt keine ethische Gewaltausübung.

Altcoins sind kein Deut besser

Soweit mir bekannt ist, gibt es auch keinen Altcoin, der wirklich sinnvoll ist und der nicht im weitesten Sinne nichts anderes als eine Perpetuierung des bestehenden Systems ist. Wenn ich hier jemanden Unrecht tune, so tut mir das leid, aber ich persönlich kenne keinen sinnvollen Altcoin.

Und warum ist jetzt ausgerechnet Bitcoin ethisch?

  • Bitcoin ist zu 100% neutral. Das offene Protokoll bevorzugt oder setzt niemanden zurück.
  • Bitcoin ist in der extremsten Form basisdemokratisch. Diese Form der Mitbestimmung hat es weltweit noch nie gegeben.
  • Bitcoin nimmt jeden an ohne moralische Wertung. Der Wohltäter, wie auch der Massenmörder sind gleichsam willkommen. Jeder bringt seinen Teil in das Netzwekt (die Gesellschaft) ein. Dies kann man gut oder schlecht finden, aber das ist dann eine moralische Wertung, die nichts mit Ethik zu tun hat.
  • Bitcoin vermittelt auf lange Sicht das Verständnis von Freiheit, da Bitcoin nur Einschränkungen im technischen Sinne kennt, nicht aber im gesellschaftlichen Zusammenhang.
  • Bitcoin hat keinen intrinsischen Wert, beschreibt und beweist aber im informellen Bereich die extrinsische Werthaltigkeit. Jeder, der das Netzwerk versteht und von außen dazustößt vermehrt den Wert der Gemeinschaft, der heute noch in Ferderal Reserve Dollar und Euro ausgegeben wird.

Wenn ma es also zusammenfassen möchte, dann sind im Grunde alle althergebrachten Investitionsmöglichkeiten, also die, die auf Fiatgeld basieren, mehr oder weniger ethisch abzulehen und wer sich genüsslich in den Sessel zurücklehen möchte und vor sich selbst nichts rechtfertigen will, der kann nur in Bitcoin investieren.

Ach ja, eins noch. Wer glaubt, er könne mit Bitcoin-Daytrading reich werden und wäre schlauer als der Markt, der darf sich auch gerne eine blutige Nase holen, denn dafür wurde Bitcoin auch nicht erfunden.

Ein Kommentar

  • Sehr interessante Betrachtungsweise und ein guter Denkansatz, welche Verantwortung Geld hat. Das reine Investieren und Spekulieren auf Kosten der Menschheit und des Planeten muss der Vergangenheit angehören.

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