Freie Rede

Heute wird es in den westlichen Ländern immer schwerer, seine Meinung frei und unbekümmert zu äußern. Den Umstand selbst kennen sehr viele, doch bleibt die Frage, woran das liegt und was jeder Einzelne, aber auch die Gesellschaft insgesamt, dagegen machen kann.female-activist-shouting-megaphoneNach einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach trauen sich sage und schreibe 60 % der Deutschen nicht mehr, ihre Meinung offen zu äußern. Wenn man nicht eine extrem groß angelegte Verschwörung zugrunde legen möchte, sondern einfach versucht, den Umstand der Intoleranz gegenüber anderen Meinungen rational und schlüssig zu erklären, dann drängen sich einige sehr gewichtige Punkte schnell auf.

Unsere heutigen Strukturen sind bereits zentralisiert oder werden immer zentralisierter. Das bedeutet unweigerlich, dass sich auch ein Flaschenhals in puncto Meinung bildet, da immer mehr Macht und Entscheidungsgewalt in immer weniger Händen liegt und es durchaus in der menschlichen Natur liegt, seine eigene Meinung höher zu gewichten als die von anderen. Wenn also in so einem Umfeld derjenige, der einen Standpunkt eingenommen hat, aufgrund der fehlenden Reflexion in seiner Meinung immer weiter bestärkt wird bis zu dem Punkt, an dem keine andere Meinung mehr gehört wird, so ist der Zustand einer Echokammer erreicht. Denn es ist von immenser Wichtigkeit, dass wir immer und unaufhörlich unsere Meinungen und Ansichten dezentral reflektieren, um nicht einseitig abzurutschen. Wenn in einem solchen Umfeld eine Ansicht von einem Konzernchef, einem führenden Politiker oder einem Chefredakteur eingenommen wurde, so wird es in der Debatte eher schwer, sich mit einer alternativen Meinung durchzusetzen. Es läuft also darauf hinaus, dass die oppositionelle Meinung nicht mehr gehört wird, da sie dem zentral reflektierten Bild widerspricht. Dieser Umstand der kognitiven Dissonanz kann so weit gehen, dass andere Meinungen schon als direkter körperlicher Schmerz wahrgenommen werden und es unmöglich ist, die alternative Meinung auch nur zu ertragen.

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Die freie Rede ist nicht optional

Die freie Meinung ist aber in gar keiner Weise optional in einer Gesellschaft – sie ist zwingend und nicht verhandelbar. Eine Gesellschaft braucht dringend Nonkonformisten oder Querdenker, die ihre eigene Meinung, und sei sie auch noch so abwegig, vertreten und andere damit konfrontieren. Der Begriff Querdenker, der früher einmal sehr positiv besetzt war, gilt heute als Schimpfwort, nachdem sich die Gruppierung um Michael Ballweg diesen Namen gegeben hatte, als sie gegen die, wie heute eindeutig nachgewiesen, unverhältnismäßigen Repressionen des Staatsapparates während der Corona-Pandemie opponierten. Früher war der Begriff Querdenker mit Namen wie Albert Einstein, Nikola Tesla, Steve Jobs, Galileo Galilei oder Marie Curie verbunden, die in ihren wissenschaftlichen Disziplinen ganz Außerordentliches geleistet haben und auch anfangs auf sehr viel Widerstand in der etablierten Meinung gestoßen waren. Das waren Menschen, die eben selbstständig und um die Ecke denken konnten. Solche Stimmen gilt es in einer Gesellschaft zu schützen und zu wahren, um den ewigen Widerstreit der Meinungen am Leben zu erhalten.

Eine Gesellschaft, die keinen offenen Diskurs mehr hat, in der also alle akzeptierten Meinungen gleich oder zumindest gleichförmig sind und in der abweichende Ansichten sogar bekämpft werden, hat den Zustand des Faschismus erreicht. Faschismus, aus dem Lateinischen fascis – das Bündel, beschreibt eine autoritäre Gesellschaft, die keinen Dissens duldet. Von der geistigen Haltung bis zur physischen Übergriffigkeit ist es dann kein langer Weg mehr, wie zum Beispiel die Inhaftierung ohne Anklage von Herrn Ballweg eindrucksvoll beweist. Aber es muss gar nicht das extreme Beispiel sein, denn eine Gesellschaft, die sich in einer Echokammer befindet, wird auch wirtschaftlich nicht prosperieren. Auch dafür gibt es unzählige Beispiele.

Aber wie können wir wieder zurückkommen in eine offene und tolerante Gesellschaft? Ein riesiges Problem auf diesem Weg sind die sogenannten sozialen Medien. Im Grunde ist dies der Ort für den freien Meinungsaustausch und den gelebten Pluralismus, doch sind die Plattformen eben extrem zentralisiert. Weil sie viel zu wichtig sind, um sich selbst überlassen zu sein, greifen nicht nur die Betreiber, sondern auch die Staaten massiv in die geposteten Themen ein. Plattformen wie Facebook, Instagram, X und all die anderen vereinen geballte Marktmacht mit kontrollierter Meinungsäußerung. Es hat sich dort ein Milieu gebildet, in dem über alles Belanglose gesprochen werden kann, aber kein Dissens zur Herrschaftsmeinung erlaubt ist. Sobald jemand mit etwas Reichweite vom vorgegebenen Pfad abweicht, wird diffamiert, zensiert oder gleich gesperrt. Um solches Verhalten zu legitimieren, wurden die sogenannten Faktenchecker ins Leben gerufen, die, alle staatlich finanziert, die einzig wahre Meinung definieren. Schlimm ist auch, dass die global verbreitete Meinung dann an Orten in der realen Welt durchschlägt, sei es am Arbeitsplatz, im Verein, der Schule oder Universität, teilweise auch in der Familie oder sonst wo im normalen Leben. Die Methode, mit der Abweichler mundtot gemacht werden sollen, ist immer die gleiche. Erst wird ausgegrenzt, dann wird verleumdet und lächerlich gemacht. Wenn das nicht hilft, wird der „Delinquent“ wirtschaftlich angegriffen, was durch Denunziation beim Arbeitgeber oder bei Behörden sein kann. Wenn da kein Angriffspunkt ist, werden Auftrittsverbote für Redner durchgesetzt, Verlage werden „angeschrieben“, dass dieser nicht mehr veröffentlichen kann und so weiter und so weiter. Als letztes Mittel kommt dann immer die Staatsgewalt in Form von Hausdurchsuchungen und – in noch wenigen Fällen – Haft.

Bitcoin can fix this

Es gibt mittlerweile Social-Media-Plattformen, die dezentral auf der Blockchaintechnologie basieren und dieses Problem lösen könnten. Doch so schön und sinnvoll diese Plattformen wie Mastodon, Minds, Aether oder Steemit sind, sie sind noch viel zu klein und dort finden sich eben hauptsächlich die, die andernorts ausgegrenzt werden, was dann wiederum eine Echokammer ist, nur eben umgedreht. Bei diesen Projekten setzt auch kein Netzwerkeffekt ein, da für viele die Problematik gar nicht so weit im Vordergrund steht. Lieber beschränkt sich der Einzelne in seiner Äußerung, als dass die große Herde verlassen wird; sind doch alle Freunde und Bekannte bei Facebook, oder hat man bei X schon 1000 Follower. Auch Medienschaffende und Journalisten verlassen die großen zensierenden Plattformen nicht, da dort paradoxerweise die meisten Rezipienten sind und die Publizisten Reichweite brauchen, um sich zu finanzieren. Diese Katze beißt sich also permanent in den eigenen Schwanz.

Aber es gibt eine recht einfache Lösung, wie die eigene Meinung wieder öffentlich werden kann. Und zwar durch Bitcoin. Wer sein Vermögen in Bitcoin anlegt, wird damit automatisch wirtschaftlich unabhängig, und der stetige Kursgewinn á la longue ermöglicht es eben vor allem professionellen Publizisten, Durststrecken zu überstehen, und damit kann der Schritt zu einer dezentralen Plattform gelingen. Einige sind diesen Weg auch schon gegangen, wie zum Beispiel Paul Brandenburg oder Kayvan Soufi-Siavash, die das auch öffentlich kommunizieren. Je mehr sich diesem Trend anschließen, desto bunter und vielfältiger werden die alternativen Plattformen und ziehen so auf lange Sicht auch den normalen Bürger wieder an. Es ist ein Spagat, der vollführt werden muss, aber mit der Hilfe von Bitcoin kann das gelingen und so kann ohne Konfrontation und ohne Gewalt wieder ein nicht zensierbarer Debattenraum entstehen.

Es gibt viele Probleme, die mit Bitcoin und der Blockchaintechnologie einfach gelöst werden können. Nahezu alles, was einen wirtschaftlichen Hintergrund hat, kann durch Bitcoin verbessert oder repariert werden.

Bild von rawpixel.com auf Freepik

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