Ein Universum kann man nicht verstehen
Ständig wird gesagt und geschrieben, dass die Menschen Bitcoin verstehen sollen. Ja, es wird sich sogar teilweise lächerlich darüber gemacht, dass ausgewachsene Menschen tausende Stunden arbeiten und ihr Geld zwischen den Fingern zerrinnen lassen, anstatt sich 100 Stunden mit Bitcoin zu befassen, um so diesem ruinösen Dasein entkommen zu können. Dieser Ansatz ist, wie ich finde, nicht fair.
Die meisten Menschen, die ich kenne und die von sich selbst behaupten, Bitcoin verstanden zu haben, machen sich selbst etwas vor. Hier soll niemand angegangen oder in seiner Kompetenz geschmälert werden, aber die Aussage "Ich habe Bitcoin verstanden" ist nach meinem Dafürhalten unzulässig.
Ich würde von mir selbst sagen, dass ich das Thema detailliert umreißen kann, aber Verstehen geht sehr viel tiefer. Bitcoin zu verstehen heißt, ein ganzes Universum in seinem Kopf unterzubringen. Es gibt, so wie beim Fiatgeld ja auch, unendliche Verstrickungen und Querverbindungen. Und all diese neuen Informationen müssen noch in Relation zum bisherigen System gesetzt werden. Ich behaupte jetzt mal ganz kühn, dass das in einen Kopf gar nicht rein geht.
Was natürlich auch ein gewaltiger Hemmschuh für die Verbreitung von Bitcoin ist, ist die fortwährende negative Propaganda durch "fiat-interessierte" Kreise. Es ist also nicht nur so, dass die 60 Stunden Sofa nicht nur mit Blockbustern gefüllt sind, sondern auch noch mit unzähligen abschreckenden Geschichten, wie gefährlich Bitcoin und alle, die damit etwas zu tun haben, sind. Ein positiver Trend ist derzeit in Südamerika zu sehen, wo El Salvador und vielleicht auch Argentinien praktische Beispiele liefern, wie sich Gesellschaften unter einem harten Geld entwickeln. Es verwundert dabei natürlich nicht, dass die Präsidenten beider Länder, Nayib Bukele und Javier Milei, als Autokraten und Antidemokraten bezeichnet werden. Aber nur ganz arge Schelme wittern da einen Zusammenhang.
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