Dein Bitcoinpreis (-2.19326%) - Quelle: CoinGecko

Ein Universum kann man nicht verstehen

Ständig wird gesagt und geschrieben, dass die Menschen Bitcoin verstehen sollen. Ja, es wird sich sogar teilweise lächerlich darüber gemacht, dass ausgewachsene Menschen tausende Stunden arbeiten und ihr Geld zwischen den Fingern zerrinnen lassen, anstatt sich 100 Stunden mit Bitcoin zu befassen, um so diesem ruinösen Dasein entkommen zu können. Dieser Ansatz ist, wie ich finde, nicht fair.

Die meisten Menschen, die ich kenne und die von sich selbst behaupten, Bitcoin verstanden zu haben, machen sich selbst etwas vor. Hier soll niemand angegangen oder in seiner Kompetenz geschmälert werden, aber die Aussage "Ich habe Bitcoin verstanden" ist nach meinem Dafürhalten unzulässig.

Mind Blow

Frauenkopf im Universum

Ich würde von mir selbst sagen, dass ich das Thema detailliert umreißen kann, aber Verstehen geht sehr viel tiefer. Bitcoin zu verstehen heißt, ein ganzes Universum in seinem Kopf unterzubringen. Es gibt, so wie beim Fiatgeld ja auch, unendliche Verstrickungen und Querverbindungen. Und all diese neuen Informationen müssen noch in Relation zum bisherigen System gesetzt werden. Ich behaupte jetzt mal ganz kühn, dass das in einen Kopf gar nicht rein geht.

Einfach mal ein Beispiel: In Afrika sind aufgrund der dünnen Besiedelung und der Topographie Elektrizitätskraftwerke nicht wirklich rentabel zu betreiben. Kommt jetzt aber eine Miningfarm dazu, die eine 100% Auslastung für das Kraftwerk garantiert, kann eines gebaut werden, was dazu führt, dass die Menschen mit Strom versorgt werden können, die vorher keinen hatten. Das wiederum erhöht ihre Produktivität, steigert den Lebensstandard und den Wohlstand, was wiederum zu einer gewissen Geburtenkontrolle führt, die dann starken Einfluss auf das gesellschaftliche Leben hat. Durch den Strom, oder besser durch die Energie, die den Menschen neuerdings zur Verfügung steht, verändert sich der gesamte Landstrich und mit ihm die Natur, die Menschen, die Tiere und Pflanzen. Und alles ist nur der Tatsache geschuldet, dass eine Miningfarm dem Betreiber eines Kraftwerks einen Gewinn garantiert.

Was natürlich auch ein gewaltiger Hemmschuh für die Verbreitung von Bitcoin ist, ist die fortwährende negative Propaganda durch "fiat-interessierte" Kreise. Es ist also nicht nur so, dass die 60 Stunden Sofa nicht nur mit Blockbustern gefüllt sind, sondern auch noch mit unzähligen abschreckenden Geschichten, wie gefährlich Bitcoin und alle, die damit etwas zu tun haben, sind. Ein positiver Trend ist derzeit in Südamerika zu sehen, wo El Salvador und vielleicht auch Argentinien praktische Beispiele liefern, wie sich Gesellschaften unter einem harten Geld entwickeln. Es verwundert dabei natürlich nicht, dass die Präsidenten beider Länder, Nayib Bukele und Javier Milei, als Autokraten und Antidemokraten bezeichnet werden. Aber nur ganz arge Schelme wittern da einen Zusammenhang.

Die Frage am Ende des Tages muss aber sein: Wie kann man Menschen für Bitcoin begeistern, ohne das Ganze auf ein Investment zu reduzieren? Ich denke, auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort oder den einen Lösungsweg. Die Menschen sollten an ihren eigenen Interessensschnittstellen abgeholt werden, sei es nun die Technik, die Gesellschaft, die Politik, die Umwelt, die Physik oder Philosophie. Bitcoin erreicht im Grunde jeden Aspekt der Menschen, den Fiatgeld auch berührt, geht aber noch viel weiter.
Anstatt den Kurs und vermeintliche Renditen in den Vordergrund zu stellen und permanent neue Allzeithochs auszurufen, kann man verschiedene Ansätze verfolgen. Zunächst ist Bildung und Aufklärung wichtig: Vermitteln, wie Bitcoin finanzielle Inklusion fördert, besonders in Regionen mit schlechter Bankeninfrastruktur. Praktische Anwendungen zeigen, wie Bitcoin im Alltag genutzt werden kann, etwa für Überweisungen, als Sparmedium oder zur Absicherung gegen Inflation. Die technologischen Aspekte, wie die Sicherheit der Blockchain-Technologie, können ebenfalls Interesse wecken. Auf die gesellschaftlichen Auswirkungen hinweisen, z.B. durch die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Förderung erneuerbarer Energien, zeigt die positiven Veränderungen durch Bitcoin. Schließlich sollte die Unabhängigkeit und Souveränität betont werden, die Bitcoin bietet, indem es den Menschen mehr finanzielle Kontrolle und Unabhängigkeit von traditionellen Banken ermöglicht. Diese Ansätze helfen, das Interesse und Verständnis für Bitcoin zu wecken, ohne es lediglich als Investitionsobjekt darzustellen.

Bild: Quelle Stockvault von Pixabay

Keine Kommentare